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Löschen, Bergen, Retten

Großübung im Magdeburger City-Tunnel

Kurz vor der Eröffnung des Magdeburger City-Tunnels am Hauptbahnhof wurde an drei Tagen im Rahmen mehrerer Großübungen für den Ernstfall trainiert, um zum Beispiel bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV) gut vorbereitet zu sein.

Ein Verkehrsunfall im Tunnel, es staut sich, ein weiteres Fahrzeug fährt auf und gerät in Flammen, die greifen über, zwei Pkw brennen – so das Szenario. Rauch versperrt die Sicht in der Südröhre, es ist nicht klar, wie viele Fahrzeuge beteiligt sind und wie viele verletzte Personen sich in den Autos befinden. Und vor allem: Wo brennt es? Eine große Herausforderung für die Feuerwehrleute und vor allem für die Einsatzleitung. Weitere Einsatzkräfte, Rettungsdienst, Notärzte und Ehrenamtliche aus dem Katastrophenschutz müssen alarmiert werden, ausrücken und vor Ort koordiniert werden.
Das war ein Teil der inzwischen fünften Übung, die am vergangenen Wochenende unter Leitung der Berufsfeuerwehr mit Beteiligung der Rettungsdienste und des Katastrophenschutzes aller Magdeburger Hilfsorganisationen stattfand.
Während die Feuerwehrleute im Tunnel löschen, um zu retten, wird in Höhe des Busbahnhofes das Behandlungszelt für die Patienten aufgebaut. Der erste eintreffende Notarzt muss Lage einschätzen und koordinieren. Denn: Rettungswagen, Einsatzleitwagen, Gerätewagen Sanität – alle müssen schnell an der richtigen Stelle sein. Denn bei einem solchen Szenario geht es um Menschenleben und da zählt jede Minute.
Ob das funktioniert und die Abläufe gekonnt ineinander greifen oder es noch Schwachstellen gibt,  das sollten die Großübungen zeigen. Die Ehrenamtlichen aus dem Katastrophenschutz des ASB Magdeburg übernahmen unter anderem den Fachdienst Sanität am Samstag und am Sonntag den Einsatzleitwagen für den Abschnitt Sanität und waren für die Organisation der Patientenversorgung und deren Verlegung in umliegende Kliniken zuständig.
Insgesamt übten 60 Haupt- und Ehrenamtliche aus den Bereichen Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz. 21 Fahrzeuge waren im Einsatz.
Und das Fazit? „Es hat sich niemand etwas geschenkt. Alle waren engagiert bei der Sache. Das Zusammenwirken der Einsatzkräfte hat sehr gut funktioniert“, lobte Thorsten Seitter, Leiter vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz bei der Berufsfeuerwehr Magdeburg. „Bei dieser herausfordernden Lage sei es wichtig, das Ehrenamt frühzeitig mit einzubinden und auf die Unterstützung der Helfer:innen zurückgreifen zu können“, sagt er. Sie unterstützen den Regelrettungsdienst und die Brandbekämpfung.

Tipps für das richtige Verhalten bei einem Brand im Fahrzeug-Tunnel

  • Ruhe bewahren
  • Notruf wählen, falls noch nicht geschehen, ggf. über die nächst erreichbare Notrufsäule
  • den Anweisung von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst Folge leisten
  • Erstbrandbekämpfung ohne Selbstgefährdung
  • den Pkw-Schlüssel stecken lassen, also das Auto nicht abschließen
  • zügig, aber nicht überstürzt den Tunnel verlassen