Thorben Heinrichs absolviert ein Praktikum im Rettungsdienst
Ein soziales Pflichtpraktikum während der Schulzeit kann bereichernd sein. Findet zumindest Thorben Heinrichs. Der 17-Jährige weiß zwar schon so ungefähr, was er einmal werden möchte, kann sich aber noch nicht ganz entscheiden. Feuerwehrmann oder Retter?
Seit zweieinhalb Wochen absolviert der Magdeburger deshalb ein Schülerpraktikum in der ASB-Lehrrettungswache in Magdeburg. Von einem Kumpel hat er gehört, dass sowas „geht“ und sich selbständig um den begehrten Platz gekümmert. Auf die Frage, warum er sich den Rettungsdienst ausgesucht hat, sagt der interessierte Gymnasiast: „Weils mich interessiert.“ Er habe zwar ungefähr gewusst, was ihn erwarte, sei aber trotzdem neugierig. Und den Wissensdurst kann Jürgen Kuntzsch, leitender Praxisanleiter, natürlich stillen. So lernt Thorben unter anderem, dass die Herz-Druck-Massage bei Babys anders durchgeführt werden muss als bei Erwachsenen.
Bereits am ersten Tag des Praktikums erfolgt eine ausführliche Einweisung in die Ausstattung sowie Medizintechnik des Rettungswagens. Des Weiteren stehen eine Arbeitsschutzbelehrung, Hygieneeinweisung sowie die Schweigepflichterklärung auf dem Programm.
Thorben Heinrichs ist begeistert: „Das Team ist super. Mir wird alles erklärt, was ich wissen möchte. Ich kann jederzeit Fragen stellen und auch selbst mal mit ‘Hand anlegen‘ – unter Aufsicht natürlich. So hat er schon Blutdruck und Blutzucker gemessen, ein EKG geklebt und die Sauerstoffsättigung kontrolliert. „Hier habe ich das, was ich im Biologie-Unterricht über den Menschen gelernt habe, wirklich verstanden. Man kann die Zusammenhänge besser erkennen und damit auch verinnerlichen“, so der Schüler.
Das Team, mit dem er zum „Bergfest“ vergangene Woche auf RTW 61/03 unterwegs ist, besteht aus Notfallsanitäter André Lison und Rettungssanitäter Stephan Meyer. Wenn es die Zeit zwischen den Einsätzen zulässt, erklären sie ihm gern etwas detaillierter Medizintechnik und Co. im Rettungswagen.
Und – das erste Fazit? „Man muss der Typ dafür sein. Wenn der Beruf einem gefällt, macht er großen Spaß und ist auf jeden Fall abwechslungsreich. Aber im Rettungsdienst zu arbeiten, stelle ich mir auch körperlich und psychisch belastend vor“, bilanziert Thorben Heinrichs. Für eine finale Entscheidung ist ja noch ein bisschen Zeit.