Wunschfahrt nach Wolfenbüttel

Im Advent: Freunde treffen und Glühwein trinken ...

… für die meisten Menschen ist das etwas ganz Normales. Nicht (mehr) für Frank. Der 58-Jährige hat einen Hirntumor, kann nur noch langsam und wenig sprechen und ist auf den Rollstuhl angewiesen. Sein Wunsch: Glühwein trinken auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt und seine Freunde treffen.

Allerdings machte Tief Christian den Plan zunichte. Aufgrund der erwarteten Sturmböen wurde der Winterzauber am 1. Dezember aus Sicherheitsgründen geschlossen. Doch Wunscherfüller wären nicht Wunscherfüller, wenn sich nicht alle Hebel in Bewegung setzen würden. So telefonierte Rettungssanitäter Stefan, der ehrenamtlich mit an Bord war, kurzerhand mit Polizei, Feuerwehr und Veranstaltern und fand heraus: Der Weihnachtsmarkt in Wolfenbüttel hat geöffnet.

Fast mutet es wie ein Wink des Schicksals an, dass die Fahrt nun in die Lessingstadt ging. Denn dadurch konnte Franks Mutter mit dabei sein. Wolfenbüttel ist seine Heimatstadt. Und alle seine Freunde sowie ehemalige Mitschüler kamen, zum Teil spontan, zum Schloss, um Frank noch einmal zu treffen. Die einmalige Kulisse mit mehr als 1.000 Lichtern und die vorweihnachtliche Atmosphäre machten diese Wunschfahrt zu etwas Besonderem, auch unter Pandemie-Bedingungen mit 2G-Plus-Regelung. Es gab Feuerzangenbowle, Frank aß noch einen Crêpe, er konnte seine Freunde sehen und war glücklich. Seine Frau Ivonne und seine Ziehtochter Annekathrin, die die Fahrt begleiteten, bedanken sich sehr herzlich bei den Wunscherfüllern Kristin und Stefan. „Toll, dass ihr das möglich gemacht habt“, sagte Franks Frau.

Und kurz bevor auch das schlechte Wetter samt Regen Wolfenbüttel erreichte, war das Abschiedsfoto im Kasten und Frank gut zugedeckt unter dem Sternenhimmel im Wünschewagen auf dem Rückweg nach Magdeburg.